Mittwoch, 21. Januar 2015

Der Käse mit dem Ofenkäse

"Du willst gerade einen Ofenkäse essen, als er dich beschimpft, was das soll. Was sagt er?"



"Hey du verfressenes Veggi-Biest, ich hab auch Gefühle!"

Ich starre den Ofenkäse an. Hat er wirklich mit mir gesprochen? Dafür ist der doch viel zu flüssig im Hirn, denke ich mir. Der Wein war wahrscheinlich doch ein bisschen viel gestern.  "Klappe", grunze ich unbewusst und schiebe ihn in den Ofen. Etwas später erfüllt der berauschende Duft des Käses die Küche. Oh, du heiß geliebter Ofenkäse, der du lauwarm so langweilig schmeckst. Du cremige, sinnliche Verführung, du rundliches, wohlgeformtes Etwas. Wie ich es liebe deine blubbernden Blasen durch die Ofenscheibe zu beobachten, deine güldene Farbe zu bestaunen und an deinen knackigen Ecken zu knabbern. Du König aller Kalorienbomben, du Lustmolch unter heißem und fettigen Fastfood, du verbotene Liebe.

"Hach", blubbert es auf einmal von dem Teller auf meinem Schoß. "Da lässt man sich doch fast gerne abschlachten." Ich bin irritiert. Das war doch definitiv der Käse! Völlig perplex starre ich ihn an. "Halloooooh?", frage ich gedehnt. Keine Antwort. Natürlich. Hatte ich echt erwartet, das mir ein verdammter Käse antwortet? Ich breche ein Stück von meiner Semmel, tunke es in die Käsepampe, und halte mir das Stück vor die Nase, den Geruch tief inhalierend. "Himmlisch", stöhne ich mit geschlossenen Augen und will einen Tropfen Käse weglecken, doch in dem Moment...

LECKT DER KÄSE ZURÜCK!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen